Das Programm des heutigen Tages startete zu Gunsten der Teilnehmenden eine Stunde später, als gewohnt. Statt um 08.00 Uhr aus dem Bett geworfen zu werden, wurden die Teilnehmenden erst um 09.00 Uhr „sanft“ geweckt. Wenn Sie glauben, dass die Zeitverschiebung der einen Stunde die Idee der Leiter*Innen war, muss ich Ihnen sagen, es war die Idee und der Wunsch vieler Teilnehmenden. Zugegebenermaßen haben wir im Team beschlossen uns Leiter und Leiterinnen täte eine Stunde mehr Schlaf auch gar nicht schlecht.
So startete der heutige Tag erst um 09.30 Uhr mit einem Frühstück.
Nach der erfolgreichen Arbeit des Toiletten-, des Aufräum-, und des Spüldienstes begann die erste Phase um 11.00 Uhr auf dem nahliegendem Spielplatz.
Zunächst wurde Zombie-Ball gespielt. Kennen Sie alle, die Spieler müssen sich gegenseitig mit einem Ball abwerfen, die getroffenen setzen sich auf den Boden, werden ggf. noch einmal ins Spiel zurückgeholt, sofern der „Abwerfer“ von anderen Spielern getroffen wird. Um keine Langeweile aufleben zulassen bekam das Spiel durch die Ergänzung von drei bis vier weiteren Bällen eine sichtliche Beschleunigung. Das sichtbare Chaos des Spiels war erst der Anfang für einen unplanmäßig durcheinander geratenen Tag.
Während des Chaos auf dem Spielfeld wurde das gesamte Haus durch zwei abgestellte Leiter von oben bis unten, von rechts bis links gründlich desinfiziert. Da eine Handvoll der Teilnehmenden gesundheitlich angeschlagen waren, wurde kurzer Hand entschieden, dass das geplante Bergfest und die dazugehörigen, geplanten Vorbereitungs-Angebote wie zum Beispiel: Licht-, Ton, Bilder-, und Kameratechnik aufzubauen, Dekoration erstellen und das Haus schmücken und ein Kochangebot ausfallen muss. Für die Teilnehmenden war dies aber kein Problem, sie hatten alle vollkommenes Verständnis, dass ein solch besonderer Tag mit allen Jugendlichen bestritten werden sollte.
Die Arbeit für die beiden Küchenmeister blieb dennoch nicht aus, sie hatten wie immer genügend zu tun. Zunächst zauberte die beiden einen leckeren Nudelauflauf, ebenso in veganer Variante, zudem für die erkrankten eine vom Arzt empfohlene Möhrensuppe. Und weil das noch nicht „genug“ war wurde auch noch ein Snack für die Mittagspause vorbereitet.
Die darauffolgende Mittagspause wurde von einigen genutzt weitere Vorräte an Schleckereien zu erweitern oder gleich neu aufzufüllen. Vereinzelte nutzten die Zeit um ein paar Gesellschafts- oder Kartenspiele zu spielen oder ruhten sich aus. Ein großes Lob an alle Teilnehmenden, es war während der gesamten Mittagspause nahezu absolute Ruhe auf den Fluren. So hatten alle die Möglichkeit sich auszuruhen und zu Ruhe zu kommen, die es wünschten.
Nach der Mittagspause ging es mit AG´s weiter, die kurzfristig vom Leitungsteam umgeplant und um koordiniert werden mussten. So gab es statt der oben genannten Vorbereitungsangebote das Angebot Gesellschaftsspiele, Wandern, an der Massage AG teilzunehmen, oder Beach-Volleyball zu spielen.
Das geplante Abendessen in Form eines Buffets, welches durch das eigentliche Kochangebot zubereitet, verziert und aufgestellt werden sollte fiel aus. Geplant war zu nächst ein fließender Übergang vom Abendbuffet in die Abendparty, dass so genannte „Bergfest“.
So gab es nach einer weiteren Umplanung ein „normales“ Abendessen um 18.30 Uhr. Im Anschluss daran knüpfte die dritte Phase des Tages, welche außerdem kurzerhand organisiert werden musste (da das Bergfest wie beschrieben ausfällt). Alles aber kein Problem, die Teilnehmenden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, eine verbrachte ihre Freizeit draußen, die anderen durften im Keller verweilen. Während die erste Gruppe sich zügig auf den Weg machte, sich vom Haus zu entfernen und kleine Spuren in Form von kleinen Pfeilen zu hinterlassen, hatte die zweite Gruppe sicherlich auch Spaß im Keller… Aber lange „ausruhen“ konnte sich auch Gruppe Zwei nicht. Denn nach nur 15 Minuten machten sie Vollgas, die Spuren zu lesen, richtige von falschen Fährten zu unterscheiden und versuchten die erste Gruppe einzuholen. Während die erste Gruppe außer Atem mitten im Wald, bei einer Steigung von knapp 20% nach einem Höhenunterschied zum Haus von mind. 200m langsamer und langsamer den Berg hochkraxeln hatte Gruppe zwei noch Energie pur! Aber glauben Sie uns, nach 15 Minuten wird sich das auch ändern. Nach insgesamt 45 Minuten Spielzeit versteckte sich Gruppe eins. Die Suchgruppe hatte noch 15 Minuten Zeit, quasi die Zeit, die sie im Keller verbrachten um die anderen zu finden. Fakt ist, dass die Suchergruppe uns nicht binnen der 15 Minuten gefunden hatten, sie trudelten allmählich nach knappen 22 Minuten auf dem Spielplatz ein, auf dem wir uns versteckt hatten. Genau, der Spielplatz, der schon öfters beschrieben wurde, den wir täglich für unsere Großgruppenspiele nutzen. Normalerweise dauert ein solcher Weg knappe 10 Minuten. Demnach erahnen Sie sicherlich schon, wir pesten den erklommenen Berg im Anschluss auch direkt wieder herunter. Eigentlich ist glasklar, Gruppe Eins hat gewonnen. Herzlich Glückwunsch! Nein!!!! Wieso nicht!? Ich, nahezu fix und fertig, was los!??? Es wäre alles unfair, die Pfeile wären nicht Regelkonform gezeichnet, diese wären zu klein, nicht wirklich ersichtlich, der Abstand zu groß, und all so‘n Quatsch! Sogar Beweisfotos wurden gemacht und vorgehalten, aber damit noch nicht genug, ganze Beweise in Form von Steinen wurden zur Diskussion herangetragen. Der Pfeil auf dem besagten Stein entspricht nicht der DIN … nach Schnitzeljagt. Aber dass der Stein vielleicht als Zusatzpfeil dient um es den Suchern so einfach wie möglich zu machen, wollte keiner wissen. Große Diskussionen kamen nicht nur zwischen den Teilnehmenden auf, auch das Leitungsteam war sich diesmal mehr als uneinig. So wollten wir einen gemütlichen Rückweg antreten, vom Spielplatz zurück zum Haus, aber… daraus wurde nichts, warum auch immer, keiner weiß wieso, es war der Wunsch zu joggen. Aus joggen wurden dann auf einmal laufen und sprinten. Als wäre der Energietank noch voll. Aber es war sicherlich die letzte Reserve!
Wieder im Haus angekommen nahmen wir noch einmal draußen auf den Bänken Platz, um unsere Hammerrunde durchzuführen. Sehr gefreut hat mich, dass alle etwas zur Reflexion des Tages gesagt haben. Einer der Kernpunkte: „Wandern würde jetzt allmählich reichen, es wäre zu viel in den letzten Tagen gewesen“. Ausgesprochen, von mehr als einer Handvoll der Jugendlichen. Uns fällt eig. nur die gestrige Wanderung auf dem Diedamskopf ein. Die Schnitzeljagt oder die kleinen „Sparziergänge“ zum Spielplatz sehen wir nicht als Wanderung an, aber auch da hat jeder seine eigene Meinung – Definition und Wahrnehmung. Aber es gibt zum Mittagessen auch nur ausschließlich Reis. (Siehe Küchenbericht Nr. 4).
Ein weiterer Tag ging zu Ende, die Mitte der Ferien-Freizeit ist erreicht. (leider)
Ich wünsche Ihnen im Namen der gesamten Gruppe liebe Grüße aus Au, Österreich!
Ihr heutiger Tagesleiter: André Fockel
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